Das Erfatal-Museum in Hardheim geht auf Anfänge in der Zeit um die Jahrhundertwende zurück. 1922 wurde die Sammlung im Turmzimmer des Schlosses der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Seit den siebziger Jahren befindet sich das Museum im historischen „Schüttungsbau“, wo es nach mehrjährigen Bemühungen im November 1991 und der zweite Teil im September 1994 eröffnet wurde.
Das markante Gebäude des Schüttungsbaus wurde unter der Regierung des Würzburger Fürstbischofs Konrad Wilhelm von Wertnau im Jahr 1683 fertiggestellt und diente als Zehntspeicher.
Es handelt sich dabei nicht nur um einen reinen Zweckbau; vielmehr war das 67m lange steinerne Gebäude auch Symbol für die seit 1656 unangefochtene Herrschaft der Würzburger Fürstbischöfe in Hardheim, in direkter Frontstellung zum ehemaligen Schloß des ausgestorbenen Ortsadels – der Herren von Hardheim. Als Zeichen der neuen Herrschaftsverhältnisse prangt über dem Hauptportal des Museumsgebäudes das fürstbischöfliche Wappen mit der Inschrift:
Der Hochwürdigste Fürst und Herr
Herr Conrad Wilhelm von Wertnaw
Bischof Zu Würtzburg, auch Hertzog zu Francken
hat diesen Schüttungsbau
Machen lassen im Jahr 1683.
Das Gebäude wurde noch im letzten Jahrhundert von der Standesherrschaft als Getreidespeicher genutzt und im Zuge der Märzunruhen des Jahres 1848 von den Hardheimer Bauern geplündert.
1955 wurden die beiden unteren Geschosse des Gebäudes zur Festhalle umgebaut, und seit 1973 befindet sich das Erfatal-Museum in den beiden Obergeschossen des Schüttungsbaus. 1991 konnte der erste Teil des Museums nach einer vollständigen Neugestaltung der Öffentlichkeit übergeben werden, 1994 folgte der zweite Teil.
Die Neugestaltung wurde von Peter Wanner M.A. (Wiesenbach) konzipiert, von Burkard Pfeifroth (Reutlingen) gestaltet und unter Mithilfe der Mitglieder des Museumsvereins Erfatal e.V. realisiert. Das Erfatal-Museum hat eine Ausstellungsfläche von ca. 1100 m² und wurde 1994 mit dem Hauptpreis „Vorbildliches Heimatmuseum“ des Arbeitskreises Heimatpflege Nordbaden Regierungsbezirk Karlsruhe e.V. ausgezeichnet.