Hardheim. (adb) „Die Gemeinde steht auch weiterhin zu ihrem Museum“: Klare Worte fand Bürgermeister Volker Rohm bei der Jahreshauptversammlung des Museumsvereins Erfatal e.V., die am Donnerstag im „Badischen Hof“ stattfand.
Der Abend wurde durch 1. Vorsitzende Ortrud Biller eröffnet, die nach den Totengedenken direkt in die Tätigkeitsberichte einstieg. An fünf Sitzungen befasste sich der Vorstand mit der Neukonzeption des Museums sowie der Karikaturen-Ausstellung „Optisches Juckpulver“ von Thomas Plaßmann. „Wir können auf das Geleistete und die Mitglieder stolz sein“, freute sich Biller und erinnerte an den Stab von freiwilligen Helfern, die im vergangenen Jahr 905 ehrenamtliche Arbeitsstunden leisteten. Ihnen und allen Engagierten dankte die Vorsitzende; im Anschluss informierten die einzelnen Arbeitskreise über ihr Tun. Den Arbeitskreis „Archiv im Marstall“ beschrieb Hans Sieber. Zwar käme man „nicht signifikant voran“, doch baue man allmählich eine gewisse Struktur auf und führe unermüdlich Dokumente und Bücher zusammen. So sei man gleichsam bestrebt, die seit dem Erscheinen des Heimatbuchs 1988 entstandene zeitliche Lücke zu füllen: „Themen gibt es genug“, betonte Sieber und übergab das Wort an Peter Biller, der den Arbeitskreis „Museum“ beleuchtete und an wertvolle Exponate wie den von Familie Knapp zur Verfügung gestellten, durch Heinz Geuter aufgebauten Schrank aus dem 19. Jahrhundert oder Schriften über Walter Hohmann. Für Biller war es der letzte Auftritt in jenem Amt: Den Arbeitskreis „Museum“ führt in Zukunft Lars Günther; die Zusammenarbeit mit Peter Wanner indes wird fortgeführt. In Vertretung für Helmut Berberich verlas Franz Nachtnebel jun. den Bericht der Arbeitsgruppe „Denkmalpflege“: 2017 wurden das „Leibleins-Denkmal“ sowie das Kleindenkmal am oberen Ende der Roten Au fertiggestellt; im laufenden Jahr sind Boxer- und Pfarrerdenkmal in Rüdental an der Reihe und sollen gegenüber Maria-Hilf-Kapelle neu postiert werden; angedacht sind zudem Überholungen des „Weißen Kreuzes“ und des Weinmannskreuzes am Kreuzberg. Viel Zeit beanspruchte die Erfassung der denkmalwürdigen Grabsteine des Friedhofs. An den Kalköfen in der Bretzinger Straße findet derzeit keine Aktivität statt, da eine Besiedlung durch geschützte Tierarten derzeit nicht ausgeschlossen werden kann – dennoch kam die Gruppe im vergangenen Jahr auf über 50 Arbeitsstunden. Über den gegenwärtig aus neun Personen bestehenden Arbeitskreis „Astronomie“ und somit über vier Stammtische, die Einweisung am Teleskop und durch den Bauhof vorgenommene Heckenschnittarbeiten an der Walter-Hohmann-Sternwarte informierte Christian Greß. Das 25-jährigen Bestehen der Sternwarte wird am 12. Mai mit einem „Tag der offenen Tür“ begangen.
Die finanziellen Verhältnisse schilderte Kassier Norbert Englert; die Kassenprüfer Franz Nachtnebel jun. und Helmut Walz bescheinigten akkurate Buchführung und leiteten über zur Entlastung, die Bürgermeister Volker Rohm mit dem Grußwort verquickte: Nach wie vor werde „tolle Arbeit“ geleistet, wobei das fortschreitende Alter vieler Aktivposten die Kräfte bisweilen eindämme und die Konzepte zur Neuordnung des 1994 und 1998 preisgekrönten Museums fruchten müssen, um mit der Zeit zu gehen. Dennoch könne das Museum jederzeit auf die Gemeindeverwaltung zählen; lobende Worte fand Rohm ebenso für die neue Ausgabe der „Museums-Info 2917“, die Peter Biller als studierter Historiker gemeinsam mit Jutta Biller und Hans Sieber federführend erstellt hatte.
Die Neuwahlen des Vorstands ergaben an wesentlichen Stellen der Führungsspitze personelle Veränderungen. Zwar wurden 1. Vorsitzende Ortrud Biller und 2. Vorsitzende Irmela Günther in ihren Ämtern bestätigt, doch kandidierten der bisherige Schrift- und Geschäftsführer Bernhard Popp sowie Kassier Norbert Englert nicht mehr. Für sie rückten Lars Günther als neuer Schrift- und Geschäftsführer sowie die neue Kassierin Dr. Petra Sitterberg nach. Dafür fungierten Franz Nachtnebel jun. und Helmut Walz weiterhin als Kassenführer. Ortrud Biller dankte den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern mit Präsenten für ihre lange Treue: Norbert Englert war seit den 80er-Jahren für die Finanzen zuständig; Bernhard Popp beerbte 2003 Robert Lutz als Geschäftsführer und setzte zahlreiche Akzente.