Jahreshauptversammlung 2022

Hardheim. (adb) Personelle Wechsel im Vorstand, aussagekräftige Berichte und eine Satzungsänderung bestimmten die Jahreshauptversammlung des Museumsvereins Erfatal e.V., die am Donnerstag im Kleinen Saal der Erftalhalle stattfand. Nach acht Jahren gab Ortrud Biller die Leitung des Vereins ab, den fortan Jutta Biller und Brigitte Scheuermann gleichberechtigt leiten.

Für die verhinderte Vorsitzende Ortrud Biller trug Stellvertreterin Irmela Günther deren Bericht vor und erinnerte an zehn Vorstandssitzungen seit 2020 sowie die regen Einsätze der „Montagshelfer“ Edgar und Monika Farrenkopf, Roland und Renate Pietschmann, Irmela und Lars Günther, Helga Maring-Fischer, Rita Löffler, Hans Sieber, Bernd Popp, Peter Biller, Martin Graf, Willi Martini, Heinz Geuter und Oswin Franck. „Ehrenamtlich wurden 39 Tage und 496 Stunden geleistet – wohlgemerkt pro Person“, lobte Günther und betonte, dass M.A. Peter Wanner nach 30 Jahren ausschied. Unter ihm war die Neukonzeption des in der Folge mehrfach preisgekrönten Museums vollzogen worden. Im Museum selbst wurde 2021 das Magazin aufgeräumt, was mit einer ausgedehnten Aufräumaktion einher ging. Schließlich wurde das Museum zum Wendlinusmarkt geöffnet, was großen Anklang fand – freilich unter intensiven Hygienemaßnahmen. Stellvertretend für Ortrud Biller blickte Günther auf deren achtjährige Amtszeit zurück: „Freude und Genugtuung wechselten sich mit gewissem Stress ab“, zitierte sie und erinnerte an Höhepunkte wie die Ausstellungen zu Ehren Herbert Marings 2014 sowie der drei Künstler Erhard Schindler, Walter Koupil und Franz Vogel, der 2015 mit 89 Jahren seine eigene Vernissage eröffnete. Den eigentlichen Anstoß zur Überarbeitung des Museums setzte 2016 die Festlichkeit zum 25-jährigen Bestehen des Museums und dem 40. Gründungsjahr des Museumsvereins. In den letzten Jahren setzten die „Museums-Info“-Schriften, die Aufarbeitung der Militärgeschichte Hardheims, Ferienangebote für Kinder und die würdevolle Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Deportation Hardheimer Juden Akzente – wenngleich die Pandemie vieles behindert habe, ließ man sich den Mut nicht nehmen. Als „chronisches Ärgernis“ jedoch wurde moniert, dass „wichtige historische Unterlagen dem Verein vorenthalten werden und in privaten Schubladen schlummern, obwohl Leihgeber jederzeit Zugriff hätten“.

Es folgten die Tätigkeitsberichte der Arbeitskreise, die Helmut Berberich (Denkmalpflege) eröffnete. Er entbat die Grüße Paul Eirichs und gab bekannt, dass das Projekt „Friedhof“ mit Auflösung des Schwesterngrabs und Entstehung eines Ruheplatzes zur Besinnung, der Umgestaltung der Gräber Schmitthelm und Käflein sowie der Kriegsgräber sowie dem von Traudel Hohmann gezeichneten Gestaltungsplan nebst Gedenkkreis für Kindergräber und Skulptur beendet sei. Nach kurzem Hinweis zum Erhalt denkmalwürdiger Grabsteine bilanzierte er, dass der „Masterplan 2020/21“ zwar etwas ins Stocken geraten sei, man aber dennoch aktiv war: „Viele geplante Maßnahmen wurden mit dem Denkmalamt vorbesprochen“, betonte er. Ehrenamtliche Stunden wurden aufgrund ihrer Vielzahl nicht addiert, doch dankte Berberich vor allem Bernhard Löffler. Er hatte in den vergangenen Jahren die Ruhebänke der Gemeinde saniert und neue Bänke angefertigt. Mit Erklärungen zu den bei Ausflüglern beliebten Kleindenkmälern, 192 Seiten digitalisierten Postkarten aus dem Ersten Weltkrieg und den genealogischen Arbeiten vor allem hinsichtlich jüdischen Lebens in Hardheim rundete er die Rückschau ab. Groß war die Freude darüber, dass sich erst ein Nachkomme der Hardheimer Familie Halle bei ihm gemeldet habe. Sein Dank galt Adalbert Hauck, Walter Löhr, Norbert Herberich, Martin Leiblein und Otto Spengler. Für den auf 19 Personen angewachsenen Arbeitskreis „Astronomie“ sprach Hans-Jürgen Wulfrath. Zwar waren pandemiebedingt keine größeren Führungen möglich, doch konnten einige Kleingruppen die Walter-Hohmann-Sternwarte „erleben“: Allein 2020 wurden 192 Besucher gezählt, was durchaus zufriedenstellend sei. „Wir haben das Beste aus allem gemacht“, konstatierte er und dankte seinen Mitstreitern Andreas Weniger, Christian Greß, Roland Brenneis und Manfred Böhrer sowie den zahlreichen Helfern.

Die Finanzen beleuchtete Kassierin Dr. Petra Sitterberg, der die Kassenprüfer Franz Nachtnebel und Helmut Walz einwandfreie Buchführung attestierten. Die Entlastung verband Bürgermeister Volker Rohm mit einem Grußwort, in dem er die zahlreichen unter der Ägide Ortrud Billers realisierten Projekte würdigte. „Die Arbeitskreise und alle Engagierten leisten wertvolle Arbeit mit ganzem Herzblut“, betonte er. Reine Formsache war die von Brigitte Scheuermann erläuterte Satzungsänderung: Die bestehende Satzung war komplett überarbeitet und den aktuelle Befindlichkeiten angepasst worden, da sich aufgrund des Vorstandswechsels ein gleichberechtigtes Team für die Nachfolge Ortrud Billers gefunden hatte. Ebenso problemlos verliefen die Neuwahlen: Als Vorstandsteam leiten künftig Jutta Biller und Brigitte Scheuermann den Museumsverein; Kassierin ist weiterhin Dr. Petra Sitterberg. Kassenprüfer bleiben Franz Nachtnebel und Helmut Walz, Beisitzer sind Ingrid Eirich-Schaab und Hans Sieber. Als Leiter der Arbeitskreise wurden Peter Biller (Museum), Helmut Berberich (Denkmalpflege und Genealogie) sowie Manfred Böhrer (Astronomie) bestätigt. Mit Präsenten verabschiedet wurden der bisherige Geschäftsführer Lars Günther und 2. Vorsitzende Irmela Günther. Einstimmig wurde das Recht auf Satzungsänderung dem neuen Vorstand übertragen.



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