Das Erfatal-Museum präsentiert in fünf Abteilungen Beiträge zu den Themen
In der historischen Abteilung wird die Geschichte der Gemeinde Hardheim und ihrer Ortsteile vorgestellt: von der Vor- und Frühgeschichte führt der Rundgang über das frühe Mittelalter hin zu den Herrschafts- und sozialen Verhältnissen des hohen und späten Mittelalters. Exponate sind dabei archäologische Funde, hochmittelalterliche Steinmetzarbeiten, eine Sammlung von Grenz- und Gemarkungssteinen aus dem späten Mittelalter, Urkundenreproduktionen u.a.
Auch die Entwicklung von Hardheim in der frühen Neuzeit und im 19. und 20. Jahrhundert wird in die historische Abteilung einbezogen – zur Ausstellung kommen dabei eine vollständig eingerichtete Ratsstube, bürgerliche Möbel des 18. und 19. Jahrhunderts sowie Exponate zur jüngeren Geschichte Hardheims in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Leben und Werk Walter Hohmanns – des in Hardheim gebürtigen Raumfahrtpioniers – werden in der Abteilung Walter Hohmann und die Raumfahrt mit Hilfe von Gegenständen aus dem Nachlaß des bedeutenden Ingenieurs dargestellt: Walter Hohmann berechnete als erster die Flugbahnen für interplanetare Raumflüge; die Abteilung wird ergänzt durch die Präsentation aktueller Aspekte der Raumfahrt.
In Essen, dem Wohnort Walter Hohmanns, existiert ebenso wie in Hardheim eine Walter-Hohmann-Sternwarte.
Gegliedert nach einzelnen Berufen wird in einer eigenen Abteilung die Bedeutung des Handwerks für Hardheim unterstrichen. Dabei spannt sich der Bogen von komplett eingerichteten Werkstätten – Leinenweber, Schuster, Drucker – über Berufe wie Schönfärber, Töpfer, Schreiner, Glaser, Zimmermann und Steinhauer bis hin zu verschwundenen Handwerken wie Seiler, Büttner und Wagner.
Auch die Strukturveränderung im produzierenden Handwerk wird thematisiert – allgemein für die Industrie in Hardheim, aber auch am Beispiel der Hardheimer Ziegelei. Abgeschlossen wird die Abteilung durch die Darstellung des Orgelbauerhandwerks in Hardheim mit einer in Hardheim hergestellten bespielbaren Kirchenorgel.
Hier werden unter anderem zwei bedeutende Hardheimer gewürdigt: Ignaz Schwinn, der Ende des 19. Jahrhunderts in die USA auswanderte und dort zu einem der wichtigsten Fahrradhersteller wurde (gezeigt wird dabei auch ein Original-Tandem aus dem Jahr 1897), und der Maler Julius Heffner (1877 – 1951).
Eine eigene Etage ist der Landwirtschaft im Erfatal vorbehalten; bäuerliche Geräte v.a. des 19. Jahrhunderts verdeutlichen in der Gegenüberstellung zur modernen Landwirtschaft den technischen Wandel im ländlichen Raum. Aber auch der damit in Zusammenhang stehende soziale Wandel von der agrarisch strukturierten hin zur modernen Industriegesellschaft wird thematisiert, ebenso wie die daraus resultierenden ökologischen Belastungen, mit denen die Landwirtschaft heute konfrontiert ist.
Zu den Attraktionen des Museums gehören im unteren Stockwerk eine vollständig aufgebaute Tanzstube aus dem Jahr 1678, eine elektronisch gesteuerte Nachbildung des nördlichen Sternenhimmels und fahrbare Feuerspritzen aus dem 19. Jahrhundert, im oberen Bereich die 200 – 230 Millionen Jahre alten Trittspuren mehrerer Saurierarten.