Das Museum lebt – 40 Jahre Museumsverein und 25 Jahre Erfatalmuseum

Für den Arbeitskreis „Ausstellungen im Erfatalmuseum“ war dieses Doppeljubiläum Anlass genug eine Ausstellung zu präsentieren.

Das Motto dieses Jubiläums verweise laut den Einführungsworten der 1. Vorsitzenden Ortrud Biller nicht nur auf die bewältigten Jahre oder auf den Anspruch auf Grund von Auszeichnungen über ein vorbildlich lebendiges Museum zu verfügen, sondern es zeige auch die Überzeugung, sich getragen zu wissen durch die Bevölkerung Hardheims.

 

Von der Gründung zum „Vorbildlichen Heimatmuseum“
40 Jahre MuseumsvereinIn einem Rückblick beleuchtete Robert Lutz bei der Jubiläumsfeier die Anfänge des Museumsvereins, geboren aus dem reichen Bestand historischer Gegenstände im Rathaus: „Diese Zeit ist unlösbar mit dem Engagement und Idealismus dreier Persönlichkeiten verknüpft: Bürgermeister Kurt Schmieder, Robert Hensle und Karl Scholl, die sich seit 1971 daran machten ein „Heimatmuseum“ zu konzipieren. Folgerichtig wurde im Februar 1976 die Vereinsgründung vollzogen. Nach den Vorsitzenden Jürgen Hartmann, Wolfgang Frohmann, Hans-Theodor Vleugels und Dr. Carl Wolfgang Graf von Ballestrem erlaubten es die Umstände und Möglichkeiten finanzielle Zuschüsse zu erhalten, so dass unter der Ägide von Herbert Maring ein Heimatmuseum konzipiert werden konnte, das sich an modernen medialen und museumspädagogischen Vorgaben orientieren musste, wollte man sich um finanzielle Zuschüsse und Unterschützung des Landes bemühen. Doch die Mühen und auch finanzielle Zugeständnisse von Seiten der Gemeinde haben sich gelohnt. Peter Wanner als Museumsleiter und zuständig für das Konzept ist mit dem „Museumsdesigner“ Burkard Pfeifroth ist ein Heimatmuseum gelungen, das in kurzer Zeit zweimal, 1994 und 1998, als „Vorbildliches Heimatmuseum“ des Arbeitskreises Heimatpflege Nordbaden und des Regierungsbezirks Karlsruhe ausgezeichnet wurde.

„Es war ein lebendiges Museum entstanden, in dem Einheimische ihre Wurzeln und Zugezogene Hardheim entdecken konnten“, wie Robert Lutz die Entstehungsgeschichte des Museumsvereins charakterisierte.

In diese Phase der Museums-Neuorientierung fiel auch 1991 die Gründung des Arbeitskreises Astronomie und die Einrichtung einer Sternwarte auf dem Wurmberg.

 

Das Museum darf nicht verstauben: Ausstellungen finden weites Echo

Nun galt es aber, das Juwel Erfatalmuseum mit Leben zu erfüllen. Es folgten vielbeachtete Ausstellungen: Ab 1995 „Hohmann, Hardheim und die Weltraumfahrt“, ein Jahr später dann „Gesucht wird: der Fälscher“. Aus Anlass des 100. Geburtstages von Willi Wertheimer wurde „Jüdisches Leben in Hardheim“ präsentiert. Für die Festrede konnte Ignatz Bubis, der damalige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutchland, gewonnen werden.

In den folgenden Jahren war man bemüht, die überwiegend historisch orientierten Sonderaustellugen mit Werken darstellender Künstler zu begleiten. Von 1994 bis 2003 steuerte Peter Biller als Vorsitzender mit Museumsleiter Peter Wanner M.A. das Schiff Museumsverein, der die 950 Jahrfeier der Gemeinde Hardheim mit vielen Veranstaltungen bereicherte. Den Vorsitz übernahm bis2013 Torsten Englert, ehe Ortrud Biller zur Vorsitzenden gewählt wurde.

 

Nach 25 Jahren ist es an der Zeit, den hohen Standard weiterzuentwickeln

Peter Wanner M.A., Museumsleiter von 1988 bis 2002 ging es in seinem Festvortrag vor allem um den Weg zum „Museum 2.0“. Das Inventar des Museums zeige ein schlüssiges Konzept, aber mitunter bahne sich doch Änderungsbedarf an, um den hohen Standard zu garantieren. Das bedeute aber nicht, die Anzahl der Exponate einfach aufzustocken. Trotz einer gewissen Sparsamkeit, gepaart mit übersichtlicher Präsentation, bleibe die Kernaufgabe des Sammelns und Bewahrens, d.h. des Inventarisierens und Archivierens. Wenn viele „Reingeschmeckte“ Hardheim näher kennenlernen sollen, dann müssten auch Vereine „Identität entwickeln“ und vermitteln. Aktuell erinnerte Wanner an bis heute in der Gemeinde und im öffentlichen Leben engagierte Soldaten der Bundeswehr. Daher sehe er in der Darstellung Hardheims als Garnisonsgemeinde eine Möglichkeit der Erweiterung.

Bürgermeister Volker Rohm sowie der Erste Landesbeamte Dr. Björn-Christian Kleih zeigten sich erstaunt und beeindruckt von den vielen erwähnten anspruchsvollen Aktivitäten des Museumsvereins, der auch weiterhin das hohe Niveau des Museums bewahren möge.

Geehrt und mit einem Präsent bedacht wurden anschließend die Gründungsmitglieder W. Bechtold, R. Lutz, H. Sieber, H.-Th. Vleugels.

Nachdem sich die Vorsitzende noch im Rahmen des Festaktes für die Mitarbeit bei G. Ballweg, W.Bechtold, Cl. Bernhard, J. Biller, S.Eichin, O.Frank, H. Geuter, I. und L. Günther,G. Käflein, H. Maring-Fischer, Fr. Nachtnebel jun., R. Pietschmann, B. und Br. Popp, H. Sieber, G. Wanitschek und für die Unterstützung durch die Mannschaft des Bauhofes unter M. Alter sowie die Verwaltung der Gemeinde mit B. Popp und H. Herbst bedankt hatte, galt ein besonderes Kompliment dem Pianisten A. Ritt, der den offiziellen Teil mit der Arabesqe von Claude Debussy beendete.

Anschließend lud der Ausstellungsleiter P. Biller die Festgäste in den Ausstellungsbereich zu einer Erfrischung ein, um bei lockerem Gespräch das Auf und Ab des Museumsvereins im Verlauf der 40-jährigen Geschichte zu kommentieren. Einzelne Stationen der Dauerausstellung hatte der „Arbeitskreis Ausstellungen“ mit besonderen bisher noch nicht präsentierten Exponaten aktualisiert.

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